Regensburger SPD erinnert an Antonie „Toni“Pfülf

Foto: Alexander Roth

08. Juni 2023

Wenige Tage nach der Verlegung eines „Stolpersteins“ zu Ehren des 1940 an den Folgen seiner langjährigen NS-Haft verstorbenen ehemaligen SPD-Landtagsabgeordneten Alfons Bayerer (1885-1940), kamen Vertreter*innen der Regensburger SPD, darunter die Regensburger Bundestagsabgeordnete Dr. Carolin Wagner und der Regensburger Unterbezirksvorsitzende Sebastian Koch vor dem DGB-Haus in der Richard-Wagner-Straße zusammen, um anlässlich des 90. Todestages an ihre ehemalige Reichstagsabgeordnete Antonie Pfülf (1877-1933) zu erinnern und ihrer zu gedenken.

„Toni“ Pfülf beging am 8. Juni 1933, wenige Tage vor dem Verbot der SPD durch die Nationalsozialisten, aus Verzweiflung über die politische Lage nach der Machtübernahme durch Adolf Hitler in München Selbstmord. Sie zählte zu den ersten Parlamentarierinnen Deutschlands und hatte bereits der Nationalversammlung von 1919 angehört. Seit 1924 vertrat sie den Wahlkreis Niederbayern (WK 25) im Reichstag, der aus den damaligen Regierungsbezirken Niederbayern und Oberpfalz bestand. Sie trat deshalb auch häufig als Rednerin in Regensburg und in Weiden auf. In einer kurzen Gedenkrede stellte Dr. Carolin Wagner das Leben und Wirken von „Toni“ Pfülf dar, insbesondere ihren Einsatz für Bildungspolitik und ihren engagierten Kampf gegen den Nationalsozialismus.

Seit dem 22. Juni 1986 erinnert am DGB-Haus, dem "Paradiesgarten", in der Richard-Wagner-Str. 2, eine große Gedenktafel an Antonie Pfülf und Alfons Bayerer: "Sie wurden Opfer des nationalsozialistischen Terrors". Pfülf und ihr politisches Wirken würdigte die SPD auch 1988 durch die Benennung der Regensburger Bezirksgeschäftsstelle in der Richard-Wagner-Str. 4 als „Antonie-Pfülf-Haus“.

Bei der abschließenden Verlegung einer Blumenschale vor der Gedenktafel am Ende der Gedenkveranstaltung betonte Sebastian Koch noch einmal, dass „das Vermächtnis von „Toni“ Pfülf für uns als Regensburger SPD angesichts des Erstarkens rechtsextremer Kräfte eine besondere Verpflichtung mit sich bringt. Dieser Verantwortung wollen wir gerecht werden und uns rechten und rechtsextremen Kräften immer entschieden entgegen stellen.“

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